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Statistik

Verbreitung Diabetes Typ 1 in Deutschland

Verbreitung Typ 1
Verbreitung Typ 1 Statistische Häufung bei Kindern und Jugendlichen.

Nach statistischen Erhebungen muss man davon ausgehen, dass etwa 0,4% bis 0,5% der Gesamtbevölkerung in Deutschland von einem Diabetes Typ 1 betroffen sind. Wenn man den ebenfalls autoimmunen Sonderfall des LADA-Diabetes (mit einem verzögerten Verlauf und einem i.d.R. höheren Eintrittsalter bei der Diagnose) einbezieht, könnten die Zahlen etwas höher liegen, da immer wieder Betroffene des Typs LADA falsch als Typ 2 Diabetiker eingeordnet werden.

Bei einem großen Teil der Typ 1 Diabetiker (etwa 50%) wird die Krankheit in einem Altersbereich bis zum 19. Lebensjahr festgestellt. Es handelt sich also um eine relativ junge Eintrittsverteilung, die Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene betrifft (grundsätzlich kann ein Diabetes des Typs 1 aber in jedem Alter auftreten). Vergleichsweise werden eher selten andere Diabetesformen (wie der Typ 2 oder Sonderformen) bei jungen Menschen in Deutschland diagnostiziert, so dass man beim Personenkreis der Kinder und Jugendlichen zu 90% den autoimmun ausgelösten Typ 1 mit einem Untergangsszenario der insulinproduzierenden beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse antrifft.

In der statistischen Entwicklung sieht man spätestens seit den 1990er Jahren einen ansteigenden Trend hinsichtlich der Neuerkrankungen. Der Effekt wird weltweit beobachtet und man muss teilweise von Steigerungsraten bis zu 5% ausgehen. In diesem Zusammenhang wird vermutet, dass die deutliche Zunahme des Diabetes Typ 1 mit veränderten Umwelt- und Ernährungseinflüssen (gerade in der frühen Kindheit) verknüpft ist, welche mit auslösenden Fehlreaktionen des Immunsystems einhergehen.

Juveniler Diabetes

Als Synonym für einen Diabetes mellitus des Typs 1 wird auch der Begriff "juveniler Diabetes" verwendet. Diese Benennung ist zwar inhaltlich nicht falsch, da mit juvenil (lat. von juvenis = jugenlich) das i.d.R. statistisch niedrige Diagnosealter gemeint ist, doch führt die alternative Umschreibung immer wieder zu Fehleinschätzungen. In der Bevölkerung (und auch von medizinischem Fachpersonal) werden ältere Menschen leider oft automatisiert dem Typ 2 (als klassische Zuckerkrankheit) zugeordnet. Kinder und Jugendliche des Typs 1 werden aber zwangsläufig auch zu älteren Erwachsenen oder die Krankheit ist erst im fortgeschritteneren Alter aufgetreten. Die Bezeichnung als juveniler Diabetes fördert insofern Missverständnisse und festigt ein falsches Bild im allgemeinen Sprachgebrauch. Das Team von mutzucker.de spricht sich daher dafür aus, die Bezeichnung "juveniler Diabetes" nicht mehr zu verwenden. Die treffende Benennung ist stets ein Diabetes mellitus Typ 1 als Autoimmun-Krankheit.